Besucher beim Fassadendoktor-Symposium V

Symposium VII

Fassaden sind die Gesichter unserer Stadt

„Fassaden prägen unser Stadtbild. Gleichsam sind Fassaden der wichtigste Ansatzpunkt, wenn sich Gebäudeeigentümer Gedanken über die energetische Optimierung ihres Hauses machen. Beide Aspekte zeigen zudem das besondere Spannungsfeld, in dem wir uns befinden: Sanieren und energetisch optimieren in Verbindung mit der Verpflichtung zu einer städtebaulich ansprechenden Gestaltung. Hier kommt Planern, Architekten, Handwerkern und Materialherstellern eine besonders wichtige Aufgabe zu, die Eigentümer mit dem Ziel eines in allen Dimensionen optimalen Ergebnisses zu beraten und zu unterstützen.

Weil sich Markt, Technologie und Angebot wandeln, ist es von besonderer Wichtigkeit, aktuell informiert zu sein und zu bleiben – das ist das Anliegen des Ettlinger Fassadendoktor-Symposiums, das nun bereits zum siebten Mal in unserer schönen Stadt stattfindet.“ So würdigte der frisch gewählte Oberbürgermeister von Ettlingen, Johannes Arnold in seinem Begrüßungstext in der Einladung zum siebten Fassadendoktor-Symposium 2011 die zahlreich gekommenen Teilnehmer.

Ein wahres Feuerwerk an Ideen brannte Jochen Renfordt zu Beginn der Veranstaltung ab. Er zeigte auf, wie man mit seiner Zwölfpunktestrategie auch in schwierigen Zeiten einen Handwerksbetrieb erfolgreich führen kann. Eines seiner zündendsten Zitate war: „Wer glaubt, dass ein Bauleiter einen Bau leitet, der glaubt wahrscheinlich auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.“ Er zeigte auf anschauliche und verständliche Weise, dass die Baustelle mit einer gut vorbereiteten Planung beginnt. Alle seine Mitarbeiter erfassen per Knopfdruck auf ihrem Handy ihre Arbeitszeiten. So hat der EDV-affine Unternehmer alle Daten zeitnah und aktuell auf dem Bildschirm. Seine farbige Planungswand brachte so manchen Teilnehmer zum Überlegen. Sein Vortrag hätte Inhaltsstoff für ein ganzes Tagesseminar gehabt.
„Wenn außen nichts geht“, unter diesem Motto zeigten Dipl.-Ing. (BA) Jochen Klumpp und Dipl.-Ing. Markus Blau auf, was der einzelne Unternehmer bei der
in letzter Zeit stark nachgefragten Innendämmung zu beachten hat. Markus Blau gab einen kurzen Überblick über die Aktivitäten des AK Innendämmung des Fachverbandes WDVS. Hier, so Markus Blau, wurde tolle Pionierarbeit in Sachen Innendämmung geleistet. Die neu geschaffene Qualitätsrichtlinie für
Innendämmsysteme wird ihren Siegeszug fortsetzen, in Verbindung mit dem neu gestalteten Qualitätssiegel kann die hochwertige Arbeit des Fachhandwerks
glaubwürdig und überzeugend dokumentiert werden. Jochen Klumpp zeigte die wichtigsten Punkte auf, die bei der Verarbeitung von Innendämmsystemen zu
beachten sind. Gut ist, dass wir mit unterschiedlichsten Innendämmsystemen auch all die Gebäude energetisch optimieren können, die bis dato von außen
nicht gedämmt werden konnten.
In der wohlverdienten Mittagspause konnten sich die Teilnehmer stärken und weiterführende Fachgespräche.  Frau Dr. Barbara Kolzarek hatte die schwierige Aufgabe, die gesättigten Mägen wachzuhalten, was ihr Dank der konkreten Hinweise zur Personalführung und zum Personalmanagement auch sehr gut gelang. Vom Mitarbeitergespräch bis hin zur erfolgreichen Personalsuche spannte sie einen informativen Bogen, der durch ergänzende Checklisten informativ untermauert wurde. „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital“, so brachte es Wolfgang Setzler in seinen Dankesworten an die promovierte
Unternehmensberaterin auf den Punkt.
Mit Volker Geyer folgte ein Malermeister, der lieber im Internet surft als Wände streicht. Wenn überhaupt, dann gestaltet er Wände mit neuen Ideen. Wie man am Tag mehr als 1.000 Besucher in seinen Showroom lockt und nicht einmal Miete dafür bezahlt, war begeisternd, wenngleich viele Zuhörer diesen Erfolg ein wenig anzweifelten. Volker Geyer, hat sein Rührholz gegen den Computer getauscht. Per Mausklick eröffnet er neue Wege der Kundenanbindung ohne hohe Mietkosten und Zeitaufwand.
Sein Erfolgsinstrument ist die Kamera, mit der er die Leistung seiner Mitarbeiter auf den Bildschirm bannt. Social Media ist für ihn das Bindemittel und seine farbigen Ideen sind dabei die Pigmente. Ob warmes Rot oder signalisierendes Gelb, bei ihm sind alle Farben umweltfreundlich auf dem Bildschirm fixiert. Als Sieger des KMU-Wettbewerbes wurde er kürzlich nach Brüssel eingeladen, um vor dem EU-Parlament seine zukunftsweisenden Internet-Techniken vorzustellen.
Brandheiß und aktuell wurde es noch mal zum Schluss der Veranstaltung, denn Ingolf Kotthoff, der liebevoll auch „Zündler der Nation“ genannt wird, zeigte auf, was das Baurecht fordert und wie diese Vorgaben bei WDVS zu erfüllen sind. Hellwach folgten die Zuschauer seinen Ausführungen. Dank seines spannenden Themas waren auch alle bis zum Schluss geblieben. Der liebenswerte Sachse zog alle in seinen Bann. Man könnte auch sagen, dass der Funke der Begeisterung voll auf die Zuhörer übergesprungen ist. Seine wertvollen Tipps werden noch lange bei den Teilnehmern nachwirken. Jeder Fassadendoktor weiß, dass
eine Brandwand immer eine Brandwand bleibt. Auch wenn sie von außen durch ein WDV-System verdeckt wird. Wichtigste Botschaft war, dass Brandschutz-
mindernde Ausführungswünsche vom Bauherren gegengezeichnet werden müssen, denn nur er ist in Sachen Brandschutz der kompetente, zeichnungsberechtigte Ansprechpartner.
Beim abschließenden Imbiss zum Ausklang zeigten sich viele Teilnehmer begeistert von den Referenten und der Themenvielfalt.