Beitrag in „Die Mappe“
Qualität, Marketing und Kostenkontrolle
Volle Auftragsbücher mit Arbeiten, die sich rechnen, sind heutzutage im Handwerk nicht selbstverständlich. Der Stuckateurbetrieb C&U in Speyer-Harthausen hat Erfolg dank guter Arbeit, witzigen Marketingkonzepten und einer konsequenten Unternehmensführung.
Seine Kinder sollten es einmal besser haben als er, war der Wunsch des Stuckateurmeisters Günther Sturm – daher wollte er nicht, dass sie den Betrieb übernehmen. Für ihren Vater sei das Geschäft häufig auch ein Kampf um Geld und Kunden gewesen, verbunden mit einem nicht besonders angesehenen Image, erzählt Claudia Sturm. Die 36-Jährige und ihr Bruder Uwe (32) haben es heute besser – obwohl, nein – weil sie einen Stuckateurbetrieb besitzen. Die Geschwister, die unter dem Kürzel ihrer Vornamen C & U firmieren, führen das seit 60 Jahren bestehende Familienunternehmen nun in dritter Generation weiter. Mit insgesamt 60 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,5 Mio. Euro sind sie gut im Geschäft.
Fachliche und kaufmännische Kompetenz in zwei Personen
Der Erfolg sei nicht zuletzt in der glücklichen Konstellation zweier Geschäftsführer begründet, bei der sie und ihr Bruder ihr Wissen sehr erfolgreich einbringen könnten, es aber eine ganz klare Aufgabentrennung gebe, unterstreicht Claudia Sturm. Die studierte Betriebswirtschaftlerin und Juristin ist für den kaufmännischen Bereich zuständig, während ihr Bruder sich als Stuckateurmeister um die fachlichen Aspekte der Geschäftsführung kümmert. Uwe Sturm besann sich nach einer Ausbildung beim Wasserwirtschaftsamt auf die Wurzeln des elterlichen Handwerks und ist glücklich über diese Wende in seinem Berufsleben. Seit 1988 führen die beiden Geschwister den elterlichen Betrieb in Harthausen, später übernahmen sie zudem einen Malerbetrieb in Rülzheim bei Karlsruhe, der nun zweiter Betriebsstandort ist. Mit drei Maler- und Stuckateurmeistern und ihren Arbeitsgruppen lassen sich so 28 Baustellen gleichzeitig ausführen, wie diesen Herbst geschehen, vorausgesetzt die Koordination läuft reibungslos. »Man kann als Stuckateur und Maler auch heute durchaus noch Geld verdienen, aber in wirtschaftlich schwierigen Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen«, weiß Claudia Sturm.
Quelle: Die Mappe 11/2002