Besucher des Fassadendoktor-Symposium VII

Symposium VI

Kompetenz durch Weiterbildung

In der heutigen Zeit, vor allem bei der momentanen Auslastung im Handwerk, sind volle Hörsäle eher eine Seltenheit. Auch die Presse war gut vertreten. Der Chefredakteur des „Maler und Lackierermeisters“ Peter Schmid und der Redakteur Paul Dold von „Ausbau und Fassade“ waren bereits in der Mittagspause voll des Lobes: „Auswahl der Themen, Referenten und Organisation – einfach Spitzenklasse.“

Das Besondere am Fassadendoktor-Symposium ist und bleibt die Zusammensetzung der Teilnehmer, denn die Handwerksmeister, sprich Unternehmer, bringen ihre wichtigsten Kunden, Partner und Auftraggeber mit. Im Netzwerk lernen ist in zweifacher Hinsicht von Erfolg gekrönt. Auch so 2010.
Zum einen steht die Kontaktvertiefung im Mittelpunkt, zum anderen fördert das gemeinsame Weiterbildungserlebnis auch das Verständnis untereinander.
Prof. Norbert Messer von der Universität Kaiserlautern zeigte auf, wie schnell aus Beratung ein Haftungstatbestand werden kann. Dieser Jurist ist eine Hochgenuss in Sachen Beispielgebung und es macht Spaß, ihm zuzuhören. „So sind Recht und Rechtsprechung verständlich“, sagte Frank Jolitz von der Firma C+U Sturm, Harthausen. Maßgenau auf den Punkt brachte Dipl.-Kaufmann Tom Nietiedt das Thema Aufmaß. Als Unternehmer beschäftigt Tom Nietiedt mehr als 350 Mitarbeiter in den Bereichen Gerüstbau, Wärmeschutz, Betonsanierung und Korrosionsschutz. Als Obmann des WDVS-Güteschutzes und Mitautor des Kommentars zur Aufmaß-DIN 18345 ist er ein besonderer Kenner der Szene. Gerade beim Aufmaß gibt es nach wie vor die meisten Unstimmigkeiten am Bau. Ein Grund mehr, endlich für Transparenz zu sorgen.
Dieser Kommentar darf künftig in keinem Planungsbüro mehr fehlen und sollte ebenso Pflichtlektüre für jeden Fassadendoktor sein. Dipl.-Ing. (BA)
Jochen Klumpp brachte es in seinem Vortrag auf den Punkt: „Schimmel ade! Wir haben heute ausgereifte Innendämm-Systeme. Wenn sie fachgerecht appliziert werden, gehört das Thema Schimmel im Innenraum endlich und endgültig der Vergangenheit an.“ Innendämmung ist immer dann die richtige Alternative, wenn eine außenseitige Wärmedämmung nicht möglich ist, z.B. bei denkmalgeschützten Fassaden, Stilfassaden, Natursteinfassaden oder wenn aus Platzmangel ein WDVS nicht angebracht werden kann. Sorgen wir gemeinsam für trockene und warme Innenwandflächen ohne Wärmebrücken, dann können Schimmelpilze erst gar nicht Fuß fassen.
Da Professor Markus Schlegel von der Fachhochschule Hildesheim kurzfristig verhindert war, sprang Dr. Wolfgang Setzler als Referent in die Bresche. Der diplomierte Farbberater (IACC) machte deutlich, wie wichtig Farbe und Farbberatung für die Auftragsgenerierung sind. Welche Trends in der Zukunft unseren farbigen Alltag bestimmen werden, zeigten seine Charts ebenso verständlich wie auch die Farbvorlieben der einzelnen Structogram-Typen. Das Credo des promovierten Malermeisters: „Farbe ist die beste Medizin für das Grau des Alltags.“
Den Abschluss der Symposiumsvorträge bildete der Motivationsspaziergang von Dirk Schmidt. Sein Chart mit der Glühbirne, die als Innenleben ein Gehirn abbildete, verbunden mit dem Slogan „Erfolg beginnt im Kopf“ hat sich bei vielen Teilnehmern auch fest im Herzen verankert. Motivation ist eine immer wieder kehrende Pflicht, mit der wir die tägliche Kür meistern müssen. Wir werden von den anderen benotet, nicht von uns selbst. Schon im Altertum wussten die Philosophen, dass nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnen kann. Aus diesem Grund ist körperliche Fitness für Führungskräfte ganz besonders wichtig.
Den Ausklang des Tages bildete ein gemeinsames Abendessen, bei dem noch so manch zukunftsweisender Gedanke ausgetauscht wurde.